Die Faszienforschung brachte in den letzten Jahren so manches ans Licht und der Ausdruck „verklebte Faszien“
wurde allgemein bekannt, auch, dass diese verflucht weh tun können. Doch wie kommt es zu den Verklebungen und daraus resultierenden Schmerzen?
Zuerst werden Stresshormone aktiv
Durch Stress wird das Hormon Adrenalin ausgeschüttet, welches die Herzrate erhöht, um sofort Energie bereitzustellen und den Körper auf Höchstleistungsniveau zu bringen. ‚ Die verbrauchte Energie wird durch das daraufhin ausgeschüttete Stresshormon Cortisol wieder aufgefüllt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass Einfachzucker aus dem Stoffwechsel abgezogen wird, um mehr Energie bereitzustellen.
Was hat Stress mit dem Bindegewebe zu tun?
Das kollagen- und elastinreiche Bindegewebe, auch Fasziengewebe genannt, hält im Körper alles zusammen. Oberflächliche Faszien befinden sich im Unterhautgewebe. Dort wird Fett und Wasser gespeichert und es ist durchzogen mit Lymph-, Blut- und Nervengefäßen.
Die oben beschriebenen Stresshormone bringen die Faszien unter Spannung. Eine Reaktion auf das Stressgefühl, das den Körper in Alarmbereitschaft, also in volle Leistungsbereitschaft bringen soll. Und das geschieht ohne Zutun der Muskulatur. Ist der Stress vorbei, entspannt sich das Gewebe wieder.
Bei chronischem Stress verliert Fasziengewebe durch die Dauerspannung seine Elastizität und es beginnt sich pathologisch zu verändern. Es verfilzt, verklebt und verhärtet.
Nun werden die hier verlaufenden Lymph-, Blut-, und Nervenbahnen, durch die Verklebungen und Verhärtungen in ihrer Arbeit stark beeinträchtigt. Der Transport von Nährstoffen und Sauerstoff sowie der Abtransport von Abfallstoffen werden behindert. Was die Verklebungen genau mit den Nervenbahnen machen, ist noch nicht ausreichend erforscht. Fest steht jedoch, dass bei undefinierbaren Schmerzen, zum Beispiel im Rücken oder Nacken, die Faszien Beachtung finden sollten.
Ursache Übersäuerung
Die Folgen einer Übersäuerung sind in der Naturheilkunde längstens anerkannt. Einem zu viel an Säuren wird eine große Bedeutung für den Organismus zugewiesen. Das Fasziengewebe gehört hier ebenfalls dazu. Da das Bindegewebe (Fasziengewebe) bis zu 70 Prozent aus Wasser besteht, reagiert es auch besonders empfindlich auf die Säuren in den extrazellulären Flüssigkeiten.
Ursache modernes Leben
Jedes Gelenk wurde für einen bestimmten Bewegungsspielraum geschaffen. Im modernen Leben wird nur noch ein kleiner Teil davon genutzt. In Folge verfilzen die Faszien, was wiederum der eigentliche Schmerzauslöser ist und der Bewegungsspielraum wird immer weiter eingeschränkt. Der Mangel, den Bewegungsapparat in seiner Vielseitigkeit in Bewegung zu halten, zerstört die Flexibilität von Muskeln und Faszien. Verspannungen bauen sich immer weiter auf, führen zu Schmerzen und lösen Entzündungen aus. Hier wird auch eine Ursache für Gelenkschmerzen vermutet.
Ursache Zucker
Auch die Ernährung hat einen großen Einfluss auf das Bindegewebe. In der Faszienforschung wurde festgestellt, dass kurzkettige Kohlenhydrate aus Zucker und weißem Mehl, die Faszien „verzuckern“ und unflexibel und spröde machen.
Tipp: Massieren Sie regelmäßig Ihre Faszien mit der Faszienrolle. So lösen Sie Verklebungen, wirken Schmerzen entgegen und sorgen für mehr Sauerstoff und Nährstoffe im Bindegewebe.
1. Kurzfristige Effekte
Durch das Rollen wird das fasziale Gewebe wie ein Schwamm ausgepresst. Anschließend strömt frische Gewebsflüssigkeit in das massierte Gewebe zurück. Dadurch wird der Stoffwechsel in der Faszie, in der Muskulatur und sogar den umliegenden Organen angeregt. Der Druck, der beim Rollen entsteht hat außerdem einen Einfluss auf das vegetative Nervensystem und senkt den Tonus in der Muskulatur. Dadurch werden bearbeitete Strukturen geschmeidiger und beweglicher und die Muskulatur entspannt.
2. Langfristige Effekte
Durch die Selbstmassage mit der Faszienrolle können Verklebungen, die sich als schmerzhafte „Trigger-Punkte“ bemerkbar machen, lokalisiert und gelöst werden. Eine regelmäßige Anwendung kann, durch die verbesserte Sauerstoff- und Nährstoffversorgung, die Produktion von Kollagenfasern fördern. Diese sorgen dann für ein strafferes Bindegewebe.
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